Hymne an den Frauenpo – Ein Hoch auf die wohlgeformte Macht


Oh du formvollendete Kurve zwischen Himmel und Hölle,
heiliger Gral des Blickkontakts-Abbruchs,
du doppelte Delle der Entscheidungskraft –
wer dich geschaffen hat, war entweder ein Genie
oder sehr, sehr abgelenkt.

Du bist weder Sitzfleisch noch Hinterteil,
nein – du bist Architektur.
Ein tragendes Element menschlicher Kulturgeschichte,
vom Höhlenmaler bis zum Instagram-Filter.
Venus von Willendorf? Ein frühes Selfie deinerseits.

Du wackelst nicht – du regierst.
Mit jedem Schritt verkündest du sachte,
dass Gravitation keine Einbahnstraße ist.
Du bist das natürliche Metronom urbaner Träume,
der Herzschlag jedes Sommerkleids,
die moralische Grauzone jedes Büroflurs.

Und was erntest du dafür?
Du wirst „Objektivierung“ genannt,
obwohl du täglich objektiv Menschen
aus dem Konzept bringst.

Du bist Couchkissen, Krafthalter,
und wenn nötig, Totschlagargument in Jeansgröße 38.
Kein Rückgrat ohne dein Gegenstück,
kein Tanz ohne dein dramatisches Finale.

Oh Frauenpo, du bist weit mehr
als nur ein anatomisches Ausrufezeichen –
du bist das mutige Manifest der Menschlichkeit:
weich, rund, sinnlich –
und immer ein bisschen zu sehr im Mittelpunkt.

Bleib, wie du bist.
Denn in Wahrheit folgen wir dir alle.
Mal mit Blicken.
Mal mit Gedanken.
Und manchmal einfach nur aus reiner Bewunderung.